Rechenschwäche/Dyskalkulie ist eine Teilleistungsschwäche, die ein grundsätzliches Missverstehen der mathematischen (arithmetischen) Grundlagen beinhaltet, das wiederum häufig Folge einer Entwicklungsverzögerung des mathematischen Denkens ist.

Rechenschwache Kinder, Jugendliche und Erwachsene verbinden in den meisten Fällen mit Zahlen keine Mengenvorstellung. Zudem werden Rechen-Operationen (Plus, Minus, Mal, Geteilt) nicht als Mengenhandlungen betrachtet, sondern als bloßes Hoch- oder Herunterzählen an Zahlenreihen. Das Dezimalsystem bleibt in vielen Fällen völlig unverstanden, so dass auch sich daraus ergebende Rechenvorteile nicht erkannt und genutzt werden können.

Kinder mit einer Rechenschwäche sind nicht dumm. Dass diese Kinder nicht rechnen können, bedeutet nicht, dass sie es nicht lernen könnten. Es bedeutet eben nur, dass sie es bisher noch nicht gelernt haben – z.B. weil ihr Mengenverständnis zu Beginn der ersten Klasse noch nicht weit genug entwickelt war, um einen adäquaten Zahlbegriff zu erwerben.

Bei rechenschwachen Kindern zeigen alle herkömmlichen Formen des Übens und Förderns keinen Erfolg. Eine Rechenschwäche wächst sich auch nicht von selber aus. Ihre Auswirkungen auf die Bildungs- und Berufschancen und damit auf die Lebenschancen der Betroffenen sind in der Regel gravierend. Das Versagen in diesem zentralen Lernbereich verursacht bei den betroffenen Schulkindern oft eine Orientierung an den eigenen Misserfolgen, die zu Schulunlust, Schulangst und auch, im Wege einer Generalisierung von Lernerfahrungen, zu allgemeinem schulischen Versagen und damit dem Entzug von Lebenschancen führen kann.

Siehe auch Rechenschwäche/Dyskalkulie bei www.wikipedia.de